Am 10. Oktober 2022 wurde der Bürgerinitiative pro-feldkirchen in Anwesenheit des Gemeinderates, ein neues Konzept für die Münchner Str. 22 und 35 vorgestellt. Frau Herfurtner hat im Namen der Bürgerinitiative dazu Stellung genommen:
Sehr geehrter Herr Janson
Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
im Nachgang zur Veranstaltung am Montag möchten wir uns noch einmal für die Einladung bedanken.
Wir sind überrascht und erfreut, wie sich die Wünsche der Investoren städtebaulich erheblich verträglicher gestalten lassen. Gerne bestätigen wir, dass aus planerischer Sicht das neue Konzept eine ganz andere Qualität aufweist und in eine bessere Richtung geht.
Gerne nehmen wir die Aussagen von Herrn Bürgermeister Janson und Architekt Winkelmann zur Kenntnis, dass es sich um einen reinen Entwurf handelt, der Dialog auf dieser Grundlage beginnen soll und man offen für konstruktive Vorschläge ist, um die Planung optimieren zu können.
Ein paar Gedanken möchten wir Ihnen für Ihre weitere Diskussion bereits heute mitteilen:
- Der Hinweis auf die Miteinbeziehung der im Eigentum der Gemeinde stehenden Fläche von ca. 5 Parkplätzen an der Ludwigstraße sollte ja ein einfach zu lösendes Problem sein, um den geplanten Komplex weiter zur Ludwigstraße hin zu verschieben und die Verschattung der direkten Anlieger weiter zu verbessern und so auch die Baugrenzen aus dem rechtsgültigen Bebauungsplan besser einhalten zu können.
- Gespannt sind wir hier auf die GRZ und GFZ, die der Architekt, Herr Winkelmann, noch ausrechnen lassen muss.
- Herr Winkelmann, der sehr kompetent und bemüht ist, wird sicherlich auch die Hinweise zur Tieferlegung des gesamten Ensembles überprüfen und planen können, um so die beachtliche Höhe der vierstöckigen Gebäudeteile für das Ortsbild erträglicher zu machen und den Spannungsbogen Richtung Ortsmitte besser aufzubauen. Es sei erwähnt, dass mit der aktuellen Planung aufgrund der Absenkung nach hinten eine Höhe von über 14m zu erwarten ist.
- Insoweit wäre es auch begrüßenswert, wenn die externe Ortsentwicklungsplanung voranschreiten würde. Dadurch hätte man einen sachlichen Blick auf die gesamte Situation – auch im Hinblick auf weitere Bauvorhaben im Umfeld und das bis dato in diesem Kontext nicht diskutierte Grundstück gegenüber.
- Nach wie vor stellt sich die Frage: Benötigt Feldkirchen überhaupt 90 Pflegeplätze (+ über 75 Wohneinheiten) und wie verträgt sich der Zuwachs an Bewohnern (die Dependenz auf der „Hühnerwiese“ müssen wir ja auch dazurechnen, Stichwort „Übernutzung“) von ca. 200 neuen Bewohnern + Personal mit dem gewachsenen Umfeld.
- Allein der Wunsch des zukünftigen Betreibers (Zitat: „Wir brauchen 90 Plätze, um sinnvoll arbeiten zu können“) sollte hier nicht leiten, denn diese Aussage bezieht sich allein auf den Willen zur bestmöglichen Rendite. Der Betreiber verfügt laut Investor ja auch über die über 75 geplanten barrierefreien Wohnungen, die sämtliche Angebote und Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Diese wären falls Betreiber vermietet auch kaum bezahlbar.
- Das bereits mehrfach versprochene Seniorenkonzept könnte da hilfreich sein und Abhilfe schaffen. Zumal mit der Seniorenresidenz am Dornacher Feld verschiedene Lösungen denkbar wären, um z.B. auch Tagespflegeplätze und eine Demenzstation für Feldkirchener Bürger möglich zu machen.
Wir freuen uns auf einen regen Gedankenaustausch und werden weiter am Ball bleiben, um eine für Feldkirchen geeignete Senioreneinrichtung zu erreichen, die auch den Planungen des rechtskräftigen Bebauungsplanes Nr.103 gerecht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Elvira Herfurtner für die Initiative pro-feldkirchen